Freitag, 25. April 2014
Das Glück der Traurigkeit
Empfindet meine Seele Trauer,
so zieh ich mich in mir zurück.
Und ist diese Gefühl von Dauer,
so wird es eine Art von Glück.

Die Form von innerlicher Ruhe,
und auch von Abgeschlossenheit,
abseits von Lärm und von Getue,
das ist das Glück der Traurigkeit.

Ich meide andere Personen,
denen es an Verständnis fehlt.
Mit Mitleid soll man mich verschonen,
weil einzig ich weiß, was mich quält.

Wenn Geist und Körper sich vermischen,
ist man allein und doch zu zweit.
Gedanken können nicht entwischen.
Das ist das Glück der Traurigkeit.

Die Augen sind sehr schnell geblendet,
drum bleibe ich abseits des Lichts,
in Dunkelheit, wo Anfang endet,
und Alles übergeht ins Nichts.

Wenn Finsternis die Welt umgibt,
verliert sich das Gefühl für Zeit.
Man hasst die Dinge die man liebt.
Das ist das Glück der Traurigkeit.

Ich lausche aufmerksam der Stille,
in all ihrer Intensität.
Wie sie zu werden ist mein Wille.
Weil sie mein Innerstes versteht.

Hat man den Lebenssinn verloren,
dann ist man für den Tod bereit.
Man hat sein Schicksal auserkoren.
Das ist das Glück der Traurigkeit.

Ich sitze, völlig regungslos,
die Augen öffnen muss ich nicht.
Fürwahr ist meine Trauer groß,
doch ziert ein Lächeln mein Gesicht...

Ich kann in Trauer Freude sehen,
weil sie der Sache Sinn verleiht.
Kein Anderer kann das verstehen.
Das ist mein Glück der Traurigkeit.

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